Margit Ulama
Büro für Architektur_Theorie_Organisation
Architektur_Theorie
Forschungsprojekte
UN Studio, Villa NM, Upstate New York, 2000 / ©Bild: UN Studio
FLÄCHEN-KONZEPTION

Die Fläche als Mittel der architektonischen Konzeption. Die Interpretation in der Gegenwart und ihre historischen Grundlagen.
Wie die Biennale di Venezia 2004 zeigte, prägt der Topos der Fläche die jüngste Architekturentwicklung auf entscheidende und vielfältige Weise. Exemplarische Bauten stammen unter anderen von Peter Zumthor, Jabornegg & Pálffy, Coop Himmelb(l)au, Jean Nouvel, OMA/Rem Koolhaas, MVRDV und dem UN Studio. Diese Studios repräsentieren unterschiedliche Haltungen und formulieren eigenständige Themen.  
Mit der klassischen Moderne etablierte sich neben dem abstrakten Kubus die abstrakte Fläche als eigenständiges architektonisches Gestaltungsmittel. Dies führte zu konstruktiven und räumlichen Neuerungen, die heute weitergeführt und um entscheidende Facetten erweitert werden.  
Im Zentrum des Forschungsprojektes steht die Fläche als selbstständiges Wand- bzw. Deckenelement, was über den Themenkomplex Oberfläche/Bekleidung weit hinausgeht. Die Neuinterpretation eines historischen Topos bedeutet zugleich dessen Diversifizierung. Zunächst werden die Voraussetzungen der Moderne freigelegt. Mies van der Rohe erweiterte - auf Basis des Skelettbaus und mittels freistehender Wandelemente - das, was unter architektonischem Raum zu verstehen sei.  
Die Gegenwart setzt einerseits klassisch an, indem das freie, gerade Wandelement einen Raumfluss entstehen lässt (Zumthor, Jabornegg & Pálffy). Die ausgreifende horizontale Dachfläche vereint unterschiedliche Elemente; dies betrifft konträre Entwurfsansätze (Nouvel, Coop Himmelb(l)au). Topologische Verformungen der Fläche - egal ob Boden-, Wand- oder Deckenelement - setzen im Kontext der niederländischen Entwicklung (Koolhaas, MVRDV, UN Studio) bei der Tradition an, indem diese auf das System Dom-Ino rekurrieren. Auf der diagrammatischen Ebene der "single surface" erreichen die topologischen Verformungen ihre avancierte Ausprägung, die den Entwurfsprozess fokussiert.  
Forschungszeitrahmen 2003-2005

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